Mit dem Ziel Gratkorn für das Fahren mit dem Fahrrad attraktiv zu machen, gilt es die Gründe für das Radfahren, aber auch für die Entscheidung dagegen zu kennen und darauf zu reagieren. Diese Gründe kennt die Gemeinde und hat daher einiges dazu vor.

 

Sicher unterwegs

Einen lebenswerten Ort erkennt man daran, wie viele Kinder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Ziel der Gemeinde ist es daher, die Sicherheit im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Wesentlich dabei sind:

  • Reduktion der Fahrgeschwindigkeit, besonders motorisierter Fahrzeuge
    30 an neuralgischen Stellen und im untergeordneten Straßennetz
    Wohnstraße, Begegnungszone, Fahrradstraße
  • Optische oder bauliche Trennung an stark frequentierten Verkehrswegen
    Radweg, Mehrzweckstreifen
    Konfliktvermeidung zwischen Radfahrern und Fußgängern
  • Sichtbeziehung herstellen bzw. gewährleisten
    Vorgezogene Aufstellflächen an Kreuzung
    Heckenpflege, Baumschnitt
    Aufstellung von Schildern, Mülltonnen, …
    Verkehrsspiegel
    Parkplätze, Hauseinfahrten
  • Zustand der Fahrbahn
    Unebenheiten, Risse, Rillen beseitigen, Kanalgitter
    Schneeräumung, Streugut
    Reinigung, Bodenbewuchs
  • Aufmerksamkeit erhöhen
    Sharrows, eingefärbte Bodenflächen, Bodenstreifen, Tafeln
    Optische Fahrbahneinengung, Verschwenkung
    Reflektoren

Schnell am Ziel

Im Umkreis von 2,5 km bis 3,5 km gilt das Fahrrad bzw. das E-Fahrrad als schnellstes Verkehrsmittel. Aber selbst auf 10 km bzw. 12 ist der Radfahrer kaum langsamer als das Auto. Das rasche Fahren mit dem Fahrrad muss manchmal aber erst ermöglicht werden. 

  • Keine Umwege
    Radwege und Radrouten dürfen nicht länger sein als Autostrecken
  • Neue rasche Verbindungen
    Durchwegung - Rad- und Gehwege errichten um kurze Wege zu ermöglichen
    Einbahnen öffnen
    Brücken für Geh- und Radverkehr
    Eigene Zu- bzw. Einfahrten bei großen Firmen und Geschäften
  • Kreuzung
    Keine Nachteile für Radinfrastruktur
    Rechts vorfahren ermöglichen
    Querungshilfen bei starkem Autoverkehr
  • Mix-Angebote mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
    Rasche Erreichbarkeit von Haltestellen und Bahnhöfen
    Abstellanlagen bei Haltestellen

 

Kostengünstig

Für die öffentliche Hand ist klar, warum der Radverkehr gefördert werden muss: Jeder km, der mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren wird, spart 1 €. Aber auch für jeden einzelnen ist nach dem zu Fuß gehen, das Rad die günstigste Möglichkeit seine Wege zu erledigen. Es ist Aufgabe der Gemeinde so den Menschen zu ermöglichen zugleich Umwelt und Klima zu schonen und Energie und Geld zu sparen. Dieses Alltagfahrradkonzept als Resultat von Planern und Bürger*innenbeteiligung hilft dies zu erreichen.

 

Fahrrad-Abstellplätze

Da das Fahrrad wesentlich kleiner und wendiger ist gilt es diesen Vorteil auch beim Parken zu nutzen. Ein Abstellplatz eine Abstellanlage sollte daher:

  • möglichst nahe am Ziel sein – idealerweise neben den Eingängen
  • klar ersichtlich sein, wo die Abstellanlage ist  
  • einfach erreichbar und Erreichbarkeit sicherstellen – z.B. kein Verparken durch Autos, keine Schiebestrecke sondern direkte Zufahrt
  • vor Beschädigung schützen – ausreichend Abstand zu anderen Rädern und Schutz gegen jegliche Form von Umstoßen
  • Ein- und Ausladen ermöglichen – Abgestellte Fahrrad muss so sicher stehen, dass es nicht umstürzt, wenn z.B. ein Kind vom Kindersitz gehoben wird oder das Fahrrad beladen wird.
  • diebstahlsicher sein – es hilft das beste Schloss nichts, wenn das Fahrrad weggetragen werden kann. Daher muss das Fahrrad sicher an die Abstellanlage angeschlossen werden können. Auch gute Einsehbarkeit kann Diebstahl erschweren.
  • bei Dunkelheit braucht es Licht um z.B. das Fahrradschloss öffnen zu können
  • bei längerem Parken braucht es Witterungsschutz
  • beim Wohnungsbau müssen Radabstellplätze berücksichtigt werden, die auch obige Kriterien erfüllen.

Die Gemeinde fördert die Errichtung von Abstellanlage, die diese Kriterien erfüllen.

 

Service

  • Leider gibt es trotz Bemühungen derzeit noch keinen Fahrradhändler im Gemeindegebiet. Daher sind andere Möglichkeiten sich zu behelfen wichtig. Die Gemeinde errichtet Service-Stationen. Diese würde es auch brauchen, wenn es einen Fahrradhändler gibt, damit man sich selbst außerhalb der Öffnungszeiten helfen kann.
  • Wegweiser, Bodenmarkierungen und Radkarten helfen sich zu orientieren und das Ziel rasch zu erreichen.
  • Lastenräder zum Ausborgen, insbesondere E-Lastenräder – nicht jeder kann sich ein solches Gerät leisten, aber die Gemeinde wird welche zur Verfügung stellen.